Die Geschichte der HAG


 

Im Jahr 1877 gründeten Frankfurter Bürger den „Verein für das Historische Museum“. Als Gründungs- und Förderverein sollte er dafür Sorge tragen, dass in dem preußisch regierten Frankfurt ein „Centralpunkt für Kunstsachen und Altertümer aus Frankfurts Vorzeit“ entstehen konnte.

Ihr Ziel war es, in der Stadt ein Historisches Museum zu gründen. Der Obrigkeit traute man dabei nicht zu, eine derartige Aufgabe bewältigen zu können. Es hieß: „Eine dahin zielende Tätigkeit ist entschieden etwas dem Wesen einer Behörde völlig Fremdes“. So waren es also die bürgerlichen Gründungsväter des Vereins, die die Regie beim Aufbau dieses Museum selbst übernahmen.

Die erste Mitgliederversammlung des Vereins fand am 28. Februar 1877 statt und schon am 13. Juni 1878 wurde das Historische Museum im neuen Archivgebäude neben dem Lein-wandhaus eingeweiht.

Die ersten 25 Jahre waren vor allem auf Ankäufe und Schenkungen für das Historische Museum gerichtet, so wie der Verein ja schon vor dessen Gründung Gegenstände erworben hatte. Die Sammlungen des Museums wurden um Judaika und Objekte aus der Vor- und Frühgeschichte erweitert. Man beteiligte sich auch an Ausgrabungen, setzte sich für den Erhalt baulicher Altertümer in der Stadt ein und erweiterte die Sammel- und Fördertätigkeit.

Auch später gelang es immer wieder, wichtige Gegenstände für das Historische Museum zu erwerben, wie beispielsweise1931 das stattliche und zeithistorisch so bedeutsame große Gemälde „Das Mainufer am Fahrtor“ von F. W. Hirth von 1757, das in der aktuellen Dauer-ausstellung des HMF hängt und zusätzlich über einen Bildschirm im Detail angeschaut werden kann.

Der Verein begleitete das Historische Museum durch die wechselvollen Jahre des 20. Jahr-hunderts. Als die vor- und frühgeschichtlichen Sammlungen 1937 aus dem Historischen Museum ausgegliedert wurden, weitete er seinen Förderauftrag auch auf das neue, eigen-ständige „Museum für Vor- und Frühgeschichte“ aus.

Die letzte Mitgliederversammlung zu Kriegszeiten fand 1943 statt. Im Zuge des Wieder-aufbaus des Frankfurter Kulturlebens erfolgte die erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg dann 1948 mit 10 Anwesenden. Die eigentliche Wiederbelebung des Vereins begann im Jahr 1954 mit Dr. Carlo Berg als 1. Vorsitzenden. In die erneuerte Satzung wurden beide Museen aufgenommen. Dank eines reichhaltigen Veranstaltungsprogramms war die Mit-gliedschaft nun auch für viele Neu-Bürger*innen Frankfurts attraktiv.

In den folgenden Jahrzehnten konnte der Verein eine Vielzahl von Gemälden und Höchster Porzellanen sowie etliche antike Gegenstände erwerben. Einer der größten Erfolge war die Einrichtung eines Porzellan-Museums im Kronberger Haus in Höchst, in dem das Historische Museum seine Bestände an Objekten aus der Höchster Porzellan-Manufaktur zusammen-führte.

Im Jahr 2010 konnte die HAG mit einem erfolgreichen Spendenaufruf an die Mitglieder die aufwändige Patenschaft für das Morgenstern’sche Kabinett im neuen Sammler und Stifter Museum des Historischen Museums Frankfurt übernehmen.

Wenige Jahre später ermöglichte ein ähnlicher Spendenaufruf für das Archäologische Museum Frankfurt den Ankauf des großen Bronzemodells der karolingischen Pfalz, das heute in der Kaiserpfalz franconofurd steht.

Seit 1985 lautet die offizielle Bezeichnung des Museumsvereins „Historisch-Archäologische Gesellschaft Frankfurt am Main e.V.“ (HAG). Unter seinem Dach wurde im Jahr 2010 der Freundeskreis „Freunde & Förderer des Historischen Museums Frankfurt“ gegründet, im Jahr 2020 folgten die "Freunde des Archäologischen Museums Frankfurt". Beide Freundeskreise organisieren heute zahlreiche Veranstaltungen und begleiten, unterstützen und fördern das jeweilige Museum in besonderer Weise.